Mittwoch, 13. Januar 2010

Eine Kalte Geschichte

Weiter geht's mit dem naechsten Eintrag ueber meine USA-Ostkuestenreise, diesmal mit meinem Bericht aus/ueber und von Boston, Massachusetts.

Durch die gesamte Innenstadt Bostons laeuft eine auffaellige, rote Linie, die "Freedom Trail" genannt wird. Auf diesem Pfad gibt es insgesamt 13 Stationen, die alle mit der Geschichte Amerikas und der ersten britischen Landung in "New England" zu tun haben.
Mein Cousin und Ich sind mit dem Auto in einen Vorort gefahren, haben uns mit dem sinnlos verkomplizierten Ticket-System fuer U- und S-Bahnen rumgeschlagen und sind dann schliesslich in die Innenstadt gefahren.


Aus dem warmen Untergrund gekommen, bliess uns der blanke Schock entgegen. Der starke Kuestenwind, der locker den Dithmarschenwind um Laengen schlaegt, zusammen mit dem sowieso schon kalten Temperaturen ergaben gefuehlte -50 Grad Celsius. Kein Vergleich zu Winnipeg.
Hier in Kanada ist es eher eine trockene Kaelte, die sich zwar sehr kalt von den Zahlen anhoert (Rekord war -42 bisher), aber in der Tat nicht so schlimm ist. In Boston aber zieht der kalte, feuchte Wind einem jegliche Waerme aus dem Koerper. Ohne Muetze, Handschuhe und einem Schal, der am besten auch Mund und Nase bedeckt, ist menschliches Leben hier nur schwer moeglich.
Ich weiss, ich hoere mich gerade wie ein kleines Maedchen an, ich moechte aber auf dieser Weise jedem zukuenftigen Boston-Touristen klarmachen, dass es 1. in "Beantown", wie die Stadt auch oft genannt wird, extrem kalt sein kann und 2. dass auch, wenn man aus Kanada kommt und meint, alles an Kaelte schon gesehen und gefuehlt zu haben, man ueberrascht werden kann.
Auch wenn Boston eine wirklich schoene Stadt mit eigenem Charme ist (den ich versuche in diesem Eintrag zu verdeutlichen) - leben moechte ich hier (im Winter) nicht.

Wir sind also aus der U-Bahn Station in der Innenstadt ausgestiegen, den ersten Kaelteschock ueberwunden und die rote Linie sehr schnell gefunden, die wir spontan erst einmal unterbrachen um uns bei McDonald's mit heisser Schokolade und fettigem Fleisch, von dem man vermutlich ein afrikanisches Dorf einen Monat lang versorgen koennte, gestaerkt. Wieder in der ueberdimensionalen Gefriertruhe ging es am Massachusetts State House vorbei in Richtung Hafen.




In der Innenstadt gibt es viele, alte Haeuser, die aus den Tagen der ersten Zeit der amerikanischen Unabhaengigkeit uebriggeblieben und restauriert wurden. Diese kleinen, maximal zweistoeckigen Haeuschen kontrastierten extrem mit den modernen, glaesernen Businesshochhaeusern und kreierten einen interessanten Charme. Immer der roten Linie entlang ging es an zahlreichen Museen und Tourishops vorbei, wo wir stets fuer ein paar Minuten einkehrten, um uns innerlich aufzuwaermen.
Beim Folgen der roten Linie von einer historischen Sehenswuerdigkeit zur anderen, habe ich mir ausgemalt, dass wenn ich ein Restaurant in Boston besitzen wuerde, dass ich zum Einen ein grosses Banner mit der Aufschrift "Restaurant mit Heizung" in allen Sprachen der Welt aufstellen wuerde und zum Anderen die rote Linie bis zu meinem Restaurant hin verlaengere, die alle naiven Touristen, wie uns, ganz sicher hereintreibt.

Am Hafen angekommen fiel der Blick auf die USS Constitution, einem der Schiffe, die fuer die Unabhaengigkeit der jungen USA vom Stapel lief. Sie ist zudem dass aelteste, sich noch offiziell im Dienst befindendes Schiff der Welt.


Das Museum nebenan war zwar nicht sonderlich interssant, aber dafuer umsonst und warm, und darauf kam es heute an.

Am TD Banknorth Garden, der NBA-Arena der Boston Celtics vorbei... nein natuerlich nicht vorbei, ich musste natuerlich rein, um zu sehen, ob man vielleicht sogar einen Blick auf den Basketballcourt werfen konnte.
Der TD Garden ist in der ersten Etage ein grosser Bahnhof. Den Eingang zur NBA-Arena befand sich gut versteckt hinter zwei, in die zweite Etage fuehrenden Rolltreppen. Oben angekommen war schnell klar, dass es keine Chance gab reinzukommen. Der Grund war eine Maus auf Schlittschuhen, "Disney on Ice" um genau zu sein. So haben wir uns wieder auf die Socken Richtung U-Bahn, Auto und Zuhause gemacht.
Ein kalter, aber interesssanter Tag ging vorbei in einer Stadt, die ich gerne mal im Sommer besuchen wuerde.



Seit gespannt auf meinen naechsten Blog-Eintrag; dann aus der "Obama-City", Washington D.C.
Dann gibt es Anekdoten und Fotos von Capitol, dem Weissen Haus, der National Mall, dem Smithsonian Museen und von meinem zweiten NBA Spiel aus dem Verizon Center.

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