Mittwoch, 3. März 2010

Hauptstadtfieber

Aus dem Kuehlschrank namens "Boston" wieder da, ging es mit dem Auto kurz Sylvester von Connecticut ueber New York nach Baltimore in Maryland, da die Frau meines Cousins an Neujahr wieder arbeiten musste.
Somit habe ich mir das grosse Feuerwerk am Hafen von Baltimore angeschaut.
Ebenso waren wir am Stadion des NFL-Teams Baltimore Ravens.


Am 2. Januar wurde es dann Zeit um endlich die amerikanische Hauptstadt Washington D.C.zu besuchen.
Wieder haben mein Cousin und ich die Taktik verfolgt, in die Agglomeration zu fahren und von da aus die U-Bahn zu nehmen. Da man von Baltimore nur gut 45 Minuten mit dem Auto nach D.C. braucht, ging es sehr schnell, bis man in der "National Mall" war. Die Mall ist eine riesige, rechteckige Rasenflaeche, um die herum das sogenannte Smithsonian Institut, ein Gebaeudekomplex aus allen moeglichen Museen, verschiedene Nationalmonumente und das Capitol stehen.

Viel zu sehen gibt es daher ohne Zweifel, vom Raumfahrtsmuseum über Natur und Kunstgalerien, bis zu Geschichtshäusern. Alles vertreten, alles kostenlos, alles zu Fuß zu erreichen. In einigen Gebäuden des Komplex wurden auch die Filme „Nachts im Museum 1 & 2“ gedreht. Dementsprechend angepriesen wurde das Film-Merchandise in sämtlichen Touri-Geschäften in der Nähe. Wir haben das Flug-, Raumfahrts- und Naturmuseum besucht. Bevor man sich allerdings in die Museen begeben darf, muss man durch die Sicherheitskontrolle durch, wie beim Flughafen werden Rucksäcke und man selbst durchsucht.


Zwischen den Museumsbesuchen gab es das Capitol zu sehen, dem „Arbeitszimmer“ von Präsident Obama.
Als ich vor dem riesigen Gebaeude mit der weissen Kuppel stand, hatte ich den 21. Januar 2009 im Kopf, dem Datum, an dem mein Kumpel Barack ins Amt eingefuehrt wurde und genau an dem Platz stand, an dem ich gerade war, bejubelt von hunderttausenden Menschen, die sich vom Capitol ueber die komplette National Mall verteilten.
Und wenn man schon den Arbeitsplatz des Praesidenten besichtigt, darf man das "Wohnzimmer" Weisse Haus natuerlich nicht links liegen lassen. Der grosse, schwarze Zaun verhindert, dass man naeher als gut 100 Meter an das huebsche Anwesen herankommt. Die anwesende Polizeipatrouille und die Scharfschuetzen auf dem Dach vermutlich auch...

Willkommen in der Hauptstadt, wo der Praesident gerade gar nicht mal zu Hause ist. Nein, er war im Urlaub in Hawaii mit Familie und Hund.
Schade, ich haette ihn gerne mal -ueber den Zaun- zu einer Partie 1 gegen 1 im Basketball herausgefordert, denn er selbst ist Basketballer und im Internet gibt es einige Videos, die das beweisen.
( http://www.youtube.com/watch?v=mimaNFEbg6U )
Waere sicherlich ein gutes Duell, Linkshaender gegen Linkshaender.
Sehr interessant ist, dass er die Bowlingbahn, die George W. Bush im Weissen Haus installiert hatte, durch ein indoor Basketballfeld ersetzt hat und dass wenn er mal eine gewisse Ablenkung braucht, einfach mal ein paar Koerbe wirft. Das gefaellt mir und da bin ich ganz klar nicht der einzige. In den vielen Fanlaeden in D.C. sind 50 Prozent der Artikel von den 3 grossen Sportteams der Stadt (den Redskins [Football], den Capitals [Eishockey] und den Wizards [Basketball]) und die anderen 50 Prozent sind von, fuer und ueber den neuen Praesidenten. Die "Obamamania" ist offensichtlich. Viele T-Shirts zeigen ihn in Superman- oder Jesusoutfits.
Der Praesidentenwandel ist unueberschaubar. Vom alten, grimmigen, konservativen Cowboy aus Texas zum juengeren, hippen, Harvard-Absolventen aus Chicago, Illinois.
Und ganz klar am allerwichtigsten: von der Bowlingbahn zum Basketballcourt.
 
Wenn man sich die Lage des Weissen Haus und des Capitols genauer anschaut, stellt sich mir die Frage: Wie kommt der Praesident eigenltich zur Arbeit? Da der Umfang und die Sicherheitsvorkehrungen wenn der Praesident das Haus verlaesst natuerlich gigantisch sind, gibt es unterirdisch einen Tunnel der Wohn- mit dem Arbeitszimmer verbindet. Ob da unten ein Auto faehrt oder eine kleine U-Bahn konnte ich bislang aber noch nicht aufloesen...
 
 
In unmittelbarer Naehe des Weissen Haus ist der vielleicht beruehmteste Obelisk der Welt, das Washington Monument. Hat man bestimmt schonmal vorher gesehen im Film oder im Fernsehen.

Wirklich interessant ist es aber nicht, nur die Tatsache, dass der Obelisk in der Nacht rot beleuchtet wird, und dann wirklich "fies" aussieht.
Das naechste Monument auf der "to-do-Liste" war das Lincoln Memorial, wo der riesige Herr Lincoln auf seinem ueberdimensionalem Stuhl sitzt und in Richtung "Reflecting Pool", dem See aus "Forrest Gump", Washington Memorial und Capitol guckt. Da das Memorial etwas erhoeht gebaut wurde, bietet es sich als gute Fotolocation an.
Der gute Herr Lincoln sieht allerdings sichtlich gelangweilt aus, kein Wunder: Da zu sitzen mit immer dem gleichen Ausblick würde mich auch auf Dauer nerven.

Weiter gings zum "Vietnam Veterans Memorial", wo die Namen aller gefallenen, amerikanischen Soldaten eingraviert sind. Um das Design zu bestimmen wurde von der Regierung ein Wettbewerb ausgerufen. Durchgesetzt hatte sich dann eine Architekturstudentin mit der Idee, eine grossen Schnitt in die Grasflaeche zu machen als Metapher fuer eine offene Wunde Amerikas.
 
Der Tag war schon sehr interessant und spannend, wurde aber dann noch besser.
Grund dafuer war mein zweites NBA-Spiel, dem Matchup zwischen der Heimmanschaft Washington Wizards und den San Antonio Spurs.
Doch bevor es ins Verizon Center ging, haben wir uns erstmal in der Sportsbarkette "Green Turtle" mit Burgern und Pommes gestaerkt.
Satt und in Erwartung eines guten Spiels ging es dann in die Zuschauerraenge. Die Wizards verloren und das Spiel war OK, nicht besonderes, aber auch nicht schlecht. Gilbert Arenas, der Star der Wizards war die Attraktion des Abends - und das nicht nur sportlich (hier beim Freiwurf mit der Nummer 0).


Ein paar Tage vorher brachte er ein paar Waffen in die Umkleidekabine seiner Mannschaft um Wettschulden seiner Teamkollegen "einzutreiben". An dem Tag, als ich da war, befand sich der Sachverhalt noch in Verhandlung. Er wurde spaeter fuer die komplette restliche Saison gesperrt und wird mit allerhoechster Wahrscheinlichkeit nie mehr fuer Washington in der NBA spielen. Ich kann also behaupten, dass letzte Heimspiel des Gilbert Arenas gesehen zu haben.
Trotz dieser aeusserst dummen Aktion von ihm spielte er guten Basketball und traf zum Beispiel einen spektakulaeren Dreipunktwurf vom Mittelkreis mit der Halbzeitsirene.
Die Spurs, die ich nun also das zweite mal innerhalb von ein paar Tagen sah, spielten genauso wie in New York, abgezockt, routiniert, diszipliniert, und setzten sich am Ende mit 9 Punkte Differenz durch.
 
Nach dem Spiel ging es zu Fuss vom Verizon Center zur U-Bahn Station zurueck, wieder vorbei an den Museen und dem Capitol.
 
Der Weihnachts/Neujahrsurlaub in den USA ging damit zu Ende.
Mit dem Amtrak-Zug ging es am naechsten Morgen von Baltimore ueber Philadelphia nach Newark zum Flughafen.
Die Sitze des Abteil waren geraeumiger und bequemer als im ICE...
 
Wieder im heimischen Kanada, gab es den ersten Schock: Nein nicht das Wetter. Mein Koffer war nicht da.
Das extrem bloede Gefuehl am Kofferband zu stehen und um einen herum werden es immer weniger Leute; tat nicht besonders gut. Ab zur Kundenhilfe, Problem erlauetert und Papierkram ausgefuellt. Eine Woche spaeter kam dann der Koffer in der Schule an. Mir wurde nie erzaehlt, woran es lag. Bei northwest-airlines sollte man scheinbar vorsichtig sein.
 
Bis Heute, dem 3. Maerz ist natuerlich eine Menge passiert.
Das naechste Update kommt so schnell wie moeglich, denn ich habe eine Menge nachzuholen.
 
Ich werde berichten von zwei Skitrips, einem franzoesischen Kulturfestival, der Stimmung waehrend der olympischen Spiele und dem kommendem Wintercamp, das am Wochenende stattfinden wird. Ein Beitrag ueber kanadische Essensgewohnheiten wird auch noch von mir veroeffentlicht.

 
Viel kanadischen Schnee gibt es also im naechsten Update,
wer das verpasst, ist selber Schuld. :)

Mittwoch, 13. Januar 2010

Eine Kalte Geschichte

Weiter geht's mit dem naechsten Eintrag ueber meine USA-Ostkuestenreise, diesmal mit meinem Bericht aus/ueber und von Boston, Massachusetts.

Durch die gesamte Innenstadt Bostons laeuft eine auffaellige, rote Linie, die "Freedom Trail" genannt wird. Auf diesem Pfad gibt es insgesamt 13 Stationen, die alle mit der Geschichte Amerikas und der ersten britischen Landung in "New England" zu tun haben.
Mein Cousin und Ich sind mit dem Auto in einen Vorort gefahren, haben uns mit dem sinnlos verkomplizierten Ticket-System fuer U- und S-Bahnen rumgeschlagen und sind dann schliesslich in die Innenstadt gefahren.


Aus dem warmen Untergrund gekommen, bliess uns der blanke Schock entgegen. Der starke Kuestenwind, der locker den Dithmarschenwind um Laengen schlaegt, zusammen mit dem sowieso schon kalten Temperaturen ergaben gefuehlte -50 Grad Celsius. Kein Vergleich zu Winnipeg.
Hier in Kanada ist es eher eine trockene Kaelte, die sich zwar sehr kalt von den Zahlen anhoert (Rekord war -42 bisher), aber in der Tat nicht so schlimm ist. In Boston aber zieht der kalte, feuchte Wind einem jegliche Waerme aus dem Koerper. Ohne Muetze, Handschuhe und einem Schal, der am besten auch Mund und Nase bedeckt, ist menschliches Leben hier nur schwer moeglich.
Ich weiss, ich hoere mich gerade wie ein kleines Maedchen an, ich moechte aber auf dieser Weise jedem zukuenftigen Boston-Touristen klarmachen, dass es 1. in "Beantown", wie die Stadt auch oft genannt wird, extrem kalt sein kann und 2. dass auch, wenn man aus Kanada kommt und meint, alles an Kaelte schon gesehen und gefuehlt zu haben, man ueberrascht werden kann.
Auch wenn Boston eine wirklich schoene Stadt mit eigenem Charme ist (den ich versuche in diesem Eintrag zu verdeutlichen) - leben moechte ich hier (im Winter) nicht.

Wir sind also aus der U-Bahn Station in der Innenstadt ausgestiegen, den ersten Kaelteschock ueberwunden und die rote Linie sehr schnell gefunden, die wir spontan erst einmal unterbrachen um uns bei McDonald's mit heisser Schokolade und fettigem Fleisch, von dem man vermutlich ein afrikanisches Dorf einen Monat lang versorgen koennte, gestaerkt. Wieder in der ueberdimensionalen Gefriertruhe ging es am Massachusetts State House vorbei in Richtung Hafen.




In der Innenstadt gibt es viele, alte Haeuser, die aus den Tagen der ersten Zeit der amerikanischen Unabhaengigkeit uebriggeblieben und restauriert wurden. Diese kleinen, maximal zweistoeckigen Haeuschen kontrastierten extrem mit den modernen, glaesernen Businesshochhaeusern und kreierten einen interessanten Charme. Immer der roten Linie entlang ging es an zahlreichen Museen und Tourishops vorbei, wo wir stets fuer ein paar Minuten einkehrten, um uns innerlich aufzuwaermen.
Beim Folgen der roten Linie von einer historischen Sehenswuerdigkeit zur anderen, habe ich mir ausgemalt, dass wenn ich ein Restaurant in Boston besitzen wuerde, dass ich zum Einen ein grosses Banner mit der Aufschrift "Restaurant mit Heizung" in allen Sprachen der Welt aufstellen wuerde und zum Anderen die rote Linie bis zu meinem Restaurant hin verlaengere, die alle naiven Touristen, wie uns, ganz sicher hereintreibt.

Am Hafen angekommen fiel der Blick auf die USS Constitution, einem der Schiffe, die fuer die Unabhaengigkeit der jungen USA vom Stapel lief. Sie ist zudem dass aelteste, sich noch offiziell im Dienst befindendes Schiff der Welt.


Das Museum nebenan war zwar nicht sonderlich interssant, aber dafuer umsonst und warm, und darauf kam es heute an.

Am TD Banknorth Garden, der NBA-Arena der Boston Celtics vorbei... nein natuerlich nicht vorbei, ich musste natuerlich rein, um zu sehen, ob man vielleicht sogar einen Blick auf den Basketballcourt werfen konnte.
Der TD Garden ist in der ersten Etage ein grosser Bahnhof. Den Eingang zur NBA-Arena befand sich gut versteckt hinter zwei, in die zweite Etage fuehrenden Rolltreppen. Oben angekommen war schnell klar, dass es keine Chance gab reinzukommen. Der Grund war eine Maus auf Schlittschuhen, "Disney on Ice" um genau zu sein. So haben wir uns wieder auf die Socken Richtung U-Bahn, Auto und Zuhause gemacht.
Ein kalter, aber interesssanter Tag ging vorbei in einer Stadt, die ich gerne mal im Sommer besuchen wuerde.



Seit gespannt auf meinen naechsten Blog-Eintrag; dann aus der "Obama-City", Washington D.C.
Dann gibt es Anekdoten und Fotos von Capitol, dem Weissen Haus, der National Mall, dem Smithsonian Museen und von meinem zweiten NBA Spiel aus dem Verizon Center.

Dienstag, 5. Januar 2010

Ein großer, bunter Apfel

Mit diesem verwirrendem Titel möchte ich das neue Update ankündigen. Wie beim letzten Mal angekündigt, standen bei meinem Trip an der Ostküste der USA zwei Großstädte auf dem Plan.
New York und Boston.

Am 27. Dezember ging es in den "Big Apple". mit der Staten Island Ferry, die 24 Stunden am Tag fährt und die ein jedermann kostenlos benutzen kann, wurde dann rübergemacht und am Südende von Manhattan begann die Großstadttour.
Erster Stop sollte dann gleich der Ground Zero sein. Im Internet bereits als 9/11- Gedenkstätte bezeichnet, befindet sich diese aber in Wirklichkeit noch ein Bau.


Ein großer, blauer Zaun verhinderte den Blick auf eigentliches alles, schade, so sollte die Gedenkstätte laut Plan eigentlich schon letzten Sommer geöffnet haben.
Dann ging es weiter Richtung Norden, an der Wall Street (dem Gebäude der New York Stock Exchange) vorbei Richtung Chinatown und Litte Italy, zwei Viertel die unmittelbar ineinander übergehen, und einem manchmal das Rätsel vorwerfen, ob man sich denn eher in Peking oder in Rom gerade befindet.
In Chinatown für eine handvoll Dollar am Büffet gestärkt, (leider konnten die Angestellten des Restaurants keinerlei Englisch, sodass meine Frage, um welches Fleisch es sich den bei einer bestimmten Speise handelte unbeantwortet. Es war am Ende dann Tofu...
Nun ja, nach der Stärkung ging es in Manhattan weiter Richtung Norden, mit der New Yorker Metro zwei Stationen gefahren und am Empire State Building ausgestiegen, welches nachts sehr schön in Rot und Grün beleuchtet wird. Für mich als Landei sind hohe Gebäude natürlich sowieso ein Novum, das größte Gebäude Manhattans toppte alles bisher gesehene.


Natürlich wollte ich auch von oben einen Blick auf den Big Apple werfen, hab's dann aber gelassen; nicht wegen der 20$ Aufstiegsgebühr, sondern eher wegen der 2 Stunden langen Schlange, die aus dem Gebäude zweimal um den Block führte. Dann halt beim nächsten New York Besuch, denn der kommt bestimmt irgendwann.
Auf der 5th Avenue entlang ging es dann zum Flatiron Building und zum Broadway.
Die Unmengen der typisch gelben New Yorker Taxis zeigte dann an, dass es zur Grand Central Station kein langer Fußweg sein sollte. Die Mittelhalle des größten Bahnhofs der Welt lud zum Verweilen und einfach nur zum Szenerie- und Menschenbeobachten ein. Von der Aussichtsplattform über der Halle bot sich ein Blick, den man vermutlich schon aus Film und Fernsehen kennt.


Zur Weihnachtszeit ist natürlich das Rockefeller Center für jeden New Yorker Touristen ein Muss. Grund dafür ist der große, bunte Weihnachtsbaun, der dort jahrein, jahraus aufgestellt wird.


Unter dem Baum, liegt um die Weihnachtszeit herum auch immer eine große Eislauffläche. Rund herum gibt es dann eine große Besucherplattform, um die sich gefühlte drei Millionen Touris gedrängelt haben. Generell war im Viertel des Rockefeller Center ein Menschenauflauf, das man sich nur schwer vorwärts bewegen konnte.
Am NBA-Store, dem größten Basketballladen der Welt und am Chrysler Building vorbei war der Central Park der nächste Punkt auf der "to-do"-Liste. Jedoch war es schon dunkel und man konnte die Größe des Central Park nur schwer abschätzen, zudem hatte ich ein paar Blöcke weiter einen Termin, den ich nicht verpassen konnte: Mein erstes NBA-Spiel.

In der berühmtesten Sportarena der Welt, dem Madison Square Garden kam es zum Duell der New York Knicks und der San Antonio Spurs. Der Garden war ausverkauft und die Athmosphäre war auch etwas ganz besonderes. Die Knicks haben des Spiel bis zur Mitte des vierten Viertel offen gehalten, aber am Ende konnte sich doch das erfahrene Team der Spurs um Tim Duncan, Tony Parker und Co. durchsetzen und so einen Auswärtssieg erringen. 88:95 war das Endergebnis aus der Sicht der Knicks.


Interessant war, dass es im Madison Square Garden ein Bierlimit von höchstens zwei Gläsern pro Person gab und das kein Bier mehr nach dem Start des letzten Viertel verkauft werden darf, um Pöbeleien in den entscheidenden Momenten des Spiels zu verringern. Ich hätte aber sowieso kein Bier getrunken, schlielich bin ich ja nicht 21. Da darf man in Deutschland schon seit 4 Jahren sein Bierchen trinken und in den USA fühlt man sich dann wieder wie ein kleines Kind. Nach dem Spiel musste ich mir natürlich noch den Times Square bei Nacht anschauen und das war wirklich ein Erlebnis.


Die berühmteste Kreuzung New Yorks wurder seit letztem Jahr für Autos gesperrt. So kann man sich ohne Störung an hohen Häusern und bunten Leuchtreklamen satt sehen. Ohne das obligatorische, weiße "I Love New York"-T-Shirt darf man Manhattan natürlich nicht verlassen, so wurden dann noch 3 Dollar investiert. Daraufhin ging es mit der Metro wieder Richtung Südspitze, um dann wieder mit der Staten Island Ferry an der nächtlichen Skyline und an der Freiheitsstatue vorbei Richtung Auto zu tuckern.

Ein spannender Tag ging zu Ende, mit einem klaren Fazit: New York ist deutlich mehr als nur einen Besuch wert. Zwei Tage später ging es dann nach Boston in Masachusetts.
Warum man als Boston-Touri ganzen Tag einen roten Strich folgt, gibt es unter anderem im nächsten Update, was in ein paar Tagen folgt.

Zuerst wird aber morgen (am 6. Januar) mein zwanzigster Geburtstag gefeiert. Mein Teenagerleben ist zu Ende und ab morgen früh bin ich "offiziell alt" in jedem Land der Welt - außer den USA, da bleib ich ofiziell ein Kind...

Viele Grüße aus dem verschneiten Winnipeg.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Quecksilbergravitation

ie soll man es ausdruecken, wenn die Temperatur in zwei Wochen von +Graden auf -40 faellt?
Wie soll man sich verhalten, wenn in der naechst gelegenen Grosstadt Edmonton, Temperaturen um -55 gemessen wurden und das Tief in Richtung Winnipeg zieht?
Und was, wenn der Winter gerade erst anfaengt?

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Genau, man zieht Richtung Süden.
Süd-östlich um genau zu sein, Old Lyme, Connecticut in den USA.
Denn da verbringe ich momentan meine Weihnachtsferien, zusammen mit meinem Cousin, der in Baltimore studiert und seiner Familie, die hier, nördlich von New York City wohnt.

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Aber zuerst werder ich die letzten Tage meines ersten halben Arbeitsjahres revue passieren.

2 Tage nach meinem letzten Blog-Eintrag ist dann also doch der erste Schnee gefallen, zusammen mit den Temperaturen, was man vermutlich aus dem ersten Paragraphen ableiten kann.
Es ist dann also so kalt geworden, dass die Schüler während der Pausen das Gebäude nicht mehr verlassen durften. Im Fernsehen beim Wetterbericht wurde aufgelistet, wie schnell die Haut bei welcher Temperatur einfriert - es handelte sich nur um eine handvoll Minuten.

Ein paar Tage nach dem Temperatureneinbruch gab es die zweite Runde Schüler gegen Lehrer.
Konnten wir gegen das beste Schülerteam im Fußball gewinnen (siehe Blog-Eintrag "Sportlich, Sportlich") mussten wir uns diesmal im Basketball gegen das siegreiche "Waudby"-Team der Schüler beweisen.












Der klare Größenunterschied, wenn Erwachsene gegen Kinder spielen war ein extrem großer Vorteil und so konnten wir uns ohne Probleme durchsetzen. 36:12 war das Endergebnis, mit 12 Punkten konnte ich auch hier wieder ein guten Anteil an den Gesamtpunkten verbuchen.

Die letzten Tage vor den Weihnachtsferien waren dann als "easy-going" einzustufen, so richtig wurde im Unterricht nichts mehr gemacht und alle waren sowieso schon gedanklich in den Ferien.
Die meisten Boarder sind dann für die Feiertage nach Hause geflogen, ich bin dann am 22. Dezember morgens mit dem Taxi zum Flughafen gefahren und über Minneapolis nach Newark geflogen.
Im Landeanflug auf Newark flog das Flugzeug über Manhattan. Vom Empire State Building bis zu Freiheitsstatue (die lächerlich klein aussah) konnte man alles bereits aus dem Flieger sehen.
Das erste was man dann gesehen hat als man am Boden aufsetzte und auf der Landebahn austrudelte?
IKEA.

An der amerikanischen Ostküste hat es in den letzten Tagen heftig geschneit, sodass die gesamte Region ein großes Verkehrschaos ist. Prompt hatte mein Flieger insgesamt eine Stunde Verspätung.
Dann ging es im Auto um New York herum und in Richtung Norden nach Connecticut.

Am Tag darauf war schon für mich das erste Highlight meiner Tour angesagt: die Basketball Hall of Fame in Springfield, Massachusetts. Als absoluter Basketballfanatiker war ich da natürlich exzellent aufgehoben. Die Hall of Fame bestand aus einem großen Museumsteil, indem es etliche, original getragene Trikots von den Legenden des Sports gab. Auch ausgestellt waren echte Raritäten wie die 6 Meisterschaftsringe von Michael Jordan.



Desweiteren konnte man seine kompletten basketballerischen Fähigkeiten wie Rebounden oder Dribbeln an interaktiven Stationen zur Probe stellen. In der Mitte des Museumsrondells gab es noch einen orginal großen Basketballcourt, auf dem man am Ende der Tour noch ein paar Körbe werfen konnte. Im Museumshops habe ich dann noch ein paar Dollar gelassen.


Heute am "Christmas Eve", wurden Schneemänner und Co. gebaut und gemütlich zusammengesessen.
Geschenke gibt es heute nicht, denn Weihnachten ist in den Vereinigten Staaten ja am 25. Dezember.

Auf dem Plan stehen in den nächsten Tagen noch Boston am 26. und New York am 27. Dezember.
Auch geplant ist ein NBA Spiel in NYC im Madison Square Garden, dem Mekka des Basketballfans und der berühmtesten Sportarena in der Welt.

Das nächste Update wird also interessant...

Bis dahin wünsche ich jedem, der sich hier auf meinem Blog bisher verirrt hat Frohe Weihnachten!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Warten auf "Weiß"

Es ist Anfang Dezember und es schneit  ... ... (noch) nicht.




Doch das wird sich bis Weihnachten mit Sicherheit noch ändern, es hätte seit gut 100 Jahren kein Jahresende ohne Schnee in Winnipeg gegeben, so wurde mir versichert.
Mit dem Thermometer tagsüber immernoch konstant bei gut 3°C, wird es vermutlich noch eine gute Woche dauern, bis wieder Schnee fällt.
Aber auch ohne ist so langsam aber sicher Weihnachtsstimmung zu verzeichnen. Im Einkaufszentrum ist Santa Claus aufgetaucht und lässt sich fleißig für ein üblicherweise ordentliches Entgeld mit den Kiddies ablichten.
An vielen Häusern sind bunte Lichterketten zu sehen und Nachbarn versuchen sich im Punkt "Kitsch" zu übertreffen, also so, wie man es irgendwie von Nordamerika(nern) erwartet.
Meine Weihnachtsferien gehen vom 20. Dezember bis 3. Januar und in der Zeit werde ich meinen Cousin besuchen, der in den USA studiert. Die Maschine geht am 22. von Winnipeg nach Newark (New York) und von da aus gehts in die Nähe von New London, Connecticut.

Bis dahin wird in der Schule noch einiges passieren, die letzte Woche war zumindest mit Arbeit und Ereignissen vollgepackt...
Mit meinem Basketballteam der U16-Mädchen geht es nun langsam aber sicher los, 6 Trainingstage haben wir hinter uns und stecken jetzt in den Vorbereitungen für das Turnier Mitte Dezember in der Universität von Manitoba.
Zusätzlich war ich als Scout bei den Try-Outs der 8ten Klasse der Jungen.
Was am Ende hieß, 3 Mal in dieser Woche um 6:30 aufstehen, um Sporthalle etc. auszurüsten.
Nach der Morgenschicht Basketball kam die "normale" Arbeit im Computerraum und als Sportlehrer natürlich noch dazu. In den ersten Tagen der Woche kam ich auf durchschnittlich 11 Stunden Arbeitszeit. Solange die Arbeit allerdings Spaß macht, ist das aber in Ordnung.
Am Mittwoch gab es die große Jahresversammlung der Mittelstufe, wo auch die Campvideos der einzelnen Stufen gezeigt wurden. Die Videos der 6ten und 7ten Stufe habe ich in den vergangenen Wochen bearbeitet und fertiggestellt und so wie ich die Reaktion aufgeschnappt habe sind die Videos auch sehr gut angekommen.


Das Warten auf Weiß wird aller Vorraussicht nach nicht mehr lange dauern, den für die nächsten Tage ist Schneefall prognostiziert.

Samstag, 14. November 2009

Shout It Out Loud!

...War das Motto der letzten Tage.

Eingelebt habe ich mich nun jetzt endgültig, also ist durchstarten angesagt, mit zwei Konzerten in 3 Tagen, doch dazu gleich mehr.

Denn es ging am Sonntag erstmal wieder zum Freiwilligendienst in die Siloam Mission (siehe Blog-Eintrag "Innere Wärme"). Dort habe ich zusammen mit ein paar Boarders das Abendessen für die Obdachlosen und Bedürftigen zubereitet. Auch dieses Mal hat es mir sehr viel Spaß gemacht und ich freu mich schon auf den nächsten Freiwilligendienst Ende November.

Dann, am Montagabend stand ein echtes Highlight auf dem Programm. Mit zwei Boardern ging es zu KISS. Die "Alive 35"Tour zum fünfigdreißigjährigen Bühnenjubiläum der Band war im MTS Centre in der Innenstadt Winnipegs restlos ausverkauft.





Die Show, die Gene Simmons uns Co. da hingelegt haben war unbeschreiblich gut.
3 Generationen rockten zusammen im Publikum, während die alten Männer auf der Bühne ein spektakuläres und mitreißendes Konzert zelebrierten.




Mit explosiven Bühneneffekten brachten die vier es sogar fertig, einen Scheinwerfer, der über der Bühne installiert war, zum Brennen zu bringen.
Mitten im Konzert musste Sicherheitspersonal kommen, um das Feuer zu löschen.
Und was machen die Altrocker? Spielen durch, als sei nichts gewesen.

Beim meinem Lieblingslied von KISS, "Rock'n'Roll All nite", gab es im gesamten Rund eine riesige Konfettiparty (siehe Bild oben).
Eins der besten Konzerte, bei denen ich jemals war, soviel ist klar.
Es scheint, als sind die vier Amerikaner, nach 35 Jahren noch lange nicht muede, und das ist gut so!
Mal schauen, ob es 2024 die "KISS alive 50" Tour gibt - es wuerde mich ehrlich gesagt nicht ueberraschen.


Den Tag darauf war die Zerenomie des sogenannten "Remembrance Day", dem Tag der Erinnerung an gefallene, kanadische Soldaten. Gesungen wurde die Nationalhymne "Oh, Canada", die ich mittlerweile auswendig kann und natuerlich auch "God save the queen".
Das Symbol dieses typischen, nordamerikanischen Feiertags (in den USA ist dieser Tag als "Veteran Day" bekannt) sind die "Poppies", eine rot-scharze Blume, die in der Woche bevor und am Remembrance Day (immer am 11.11.) an die linke Seite der Kleidung geheftet wird.
Text und Bild dazu...
Und was passiert an einem landesweiten Feiertag normalerweise?
Natuerlich, keine Schule - keine Arbeit.


Nach diesem ruhigen und sehr serioesen Tag ging es am Mittwoch Abend wieder ins Nachtgetuemmel Winnipegs. Zusammen mit dem anderem FSJ-ler aus Australien hiess das Ziel des Abends "Duckworth Centre", der Eventhalle der Universitaet von Manitoba. Dort erwartete uns und ein paar tausend andere Partywuetige Tiesto, der vielleicht beste DJ der Welt.


In der ersten Reihe, direkt vorm Bass und unbeschreibar laute, aber gute, Dauberbeschallung erwartetet uns.



Nach dem Konzert konnte ich zwei Tage nicht wirklich hören und hatte stetig den Bass im Ohr, so langsam geht es aber wieder.

Weitere Konzertbesuche sind für nächstes Jahr in Planung, unter anderem das Billy Talent Konzert im März.



Witzig wie sich seriöse und spaßige Veranstaltung in dieser Woche abwechselten, nach dem Konzert ging es am nächsten Abend mit sämtlichen Schulangestellten zum Dinner in den größten Golfclub der Stadt. Kostenloses Essen, kostenloser Wein und eine gemütliche Atmosphäre, was will man mehr?

Man kann also sagen, dass die vergangenen Tage ohne Zweifel mit die Interessantesten waren, seitdem ich hier bin.

Mal schauen, was die Nächsten Tage so mit sich bringen...

Donnerstag, 5. November 2009

Kleider machen Leute

Wieder mal Zeit für ein Update von meinem kanadischen Arbeitsalltag.

Halloween war das bestimmende Thema der letzten Tage und so hab' ich mir gedacht, ein Update über meine Arbeitskleidung könnte doch ganz interessant sein.

Da alle Schüler tagein tagaus Schuluniform tragen, sind auch die Angestellten aufgefordert, angemessen zur Arbeit zu erscheinen. Heißt also für die Männer Anzug, Krawatte, etc.
Die passenden Utensilien dafür nicht mitgebracht habe ich die ersten Arbeitstage in Jeans, Sakko und Hemd ohne Krawatte verbracht.
Mit meinem ersten Wochenlohn habe ich mir dann Anzugschuhe, Hosen und Krawatten gekauft. Seitdem wächst meine Business-Outfit-Kollektion stetig, da Anziehsachen hier generell günstig sind und es im Polo Park, dem größtes Einkaufszentrum der Stadt, einige preiswerte Läden für Anzüge und Co. gibt.
Im Kollegium gibt es einen stetigen Wettbewerb um kreative Krawatten, da durfte ich natürlich nicht fehlen, meine Krawattensammlung hat sich seitdem auf momentan 16 vergrößert.Mein Favorit ist selbstverständlich die Krawatte mit der Kanadischen Flagge drauf.





Mein Arbeitsalltag wie schon in ein paar Updates geschildert besteht aus den Informatik- und Sportklassen.
Zwischendurch sind dann meistens nur 5 Minuten Zeit um sich umzuziehen. Vom Trainingsanzug ins Businessoutfit und umgekehrt, Übung macht den Meister.

Der Sportunterricht ist sehr vielfältig. Von (Eis-)Hockey und Skilanglauf über American Football zu Basketball, Volleyball und Fitness wird alles durchgenommen, was das Schülersportlerherz begehrt.

Beim assistieren im Unterricht trage ich einen Schultrainingsanzug und ein grünes Schulshirt.
Geht es aufs Eis, werden die Laufschuhe natürlich gegen skates und Helm getauscht.


Das Schlittschuhlaufen fiel mir am Anfang noch ziemlich schwer, da ich bevor ich hier her kam nie auf dem Eis war.
Jetzt nach gut 2 Monaten geht es schon relativ leicht von der Hand, nur Bremsen muss ich noch lernen, das wäre nicht schlecht...




Zurück zum Halloweenfest.
Vom Hausmeister bis zu den Lehrern und Schülern waren letzten Freitag alle verrückt verkleidet.
Die kreativsten Kostüme wurden mit Hauspunkten belohnt.
Ich habe mich als "big money daddy" verkleidet, schwer zu beschreiben, das Bild wird vermutlich alles erklären.


Den Tag davor ging es für die boarders zum Kürbis designen.




Morgen (am 7. November) geht es munter weiter:

Der Wecker wird um 6:35 klingeln, damit ich das Training der U13- Basketballl-Schulauswahl nicht verpasse.
Zudem ist morgen der sogenannte "Kendra Awareness"-Tag. Hierbei wird eine ehemalige, an Krebs erkrankte Schülerin geehrt. Jeder wird dabei einen verrückten Hut (ich werde mein Halloween-Kostüm-Hut wieder aus dem Schrank holen) tragen. Bin also gespannt auf morgen und die nächsten Tage...



Das nächste Update gibt es dann in ca. einer Woche, dann mit Bildern des Kiss-Konzerts, dass ich zusammen mit zwei Boardern am Montag besuchen werde.

so stay tuned...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Sportlich, sportlich, ...

...war die letzte Woche mit Sicherheit.



Wie im vorigen Update schon angekündigt ging es am Montag für das Mittelstufenkollegium um unsere Ehre, es stand das Spiel im Hallenfußball gegen das Hamber-Haus (welches das interne Hausturnier gewonnen hatte) an.
Lehrer gegen Schüler... und ich mittendrin. Als Deutscher wurde von mir traditionell viel erwartet, wobei ich doch mit Fußball spielen nahezu gar nichts am Hut habe.
Gespielt wurde in der großen Sporthalle der Schule, wo gut 300 Mittelstufenschüler eine mordsmäßige Stimmung machten. Das Komische dabei: Fast alle Schüler unterstützten uns, die Lehrer, lautstark. Es sollte ja eigentlich andersrum sein, so wäre es ganz sicher in einer Deutschen Schule, wenn die Lehrer einen sportlichen Wettkampf mit den Schülern bestreiten. Auch meine Mitspieler/Kollegen, die ich darauf ansprach, konnten mir keine Erklärung geben, es sei das erste Jahr, in dem sowas passiert.

Das Spiel konnten wir Lehrer schlussendlich relativ locker mit 5:2 gewinnen. Ich konnte dabei zwei wichtige Tore erzielen und habe als Deutscher in dieser Hinsicht nicht versagt, puh...

Nach jedem Tor der Lehrer stürmten die Schüler, die in den ersten Reihen saßen, kurzfristig das Spielfeld, um mit dem Torschützen zu feiern.
Leider habe ich keine brauchbaren Bilder des Spiels, ihr müsst es euch denken, nur verrückter als ihr vielleicht annehmt.

Nach Spielende wurden geschätzte 7634 "high-fives" verteilt und in den darauffolgenden Tagen wurde ich desöfteren von den Schülern morgens mit "nice game, Mr. B." begrüßt. (Die Mittelstufenschüler nennen mich Mr. B., da die meisten der 6 bis 8-Klässler beim Versuch, meinen Nachnamen auszusprechen, wieder und wieder scheitern. So ist Mr. B. eine effektive und einfache Lösung für beide Seiten.



Mitte der Woche fingen die Basketball-Tryout für das Varsity-Team (die Schulmannschaft) und das Junior-Varsity-Team der Jungen an. Ein paar Boarders versuchten ebenfalls ihr Glück, aber keiner von ihnen schaffte nach 3 Trainingstagen schlussendlich den Cut, alle waren ziemlich enttäuscht, so war es doch für die Zwölftklässler die letzte Chance für die Schule zu spielen.


Am Samstagmorgen war es dann für die Mädelsteams so weit, auch ihre Tryouts (ebenfalls Varsity und Junior-Varsity-Team) begannen. Da ich (mit großer Wahrscheinlichkeit) der Headcoach des Juniorteams sein werde (also 9-und 10-Klässlerinnen), war ich auch sehr gespannt, was auf mich zukam.
Die Tryouts sind ein Mix aus Konditionstraining und Technik, nicht zu hart und auch nicht zu leicht.
Morgen nachmittag geht es weier und am Donnerstag werden dann die finalen Teamzusammenstellungen präsentiert.


Doch das beste Sportevent der Woche war ohne Zweifel das Spiel der Canadian Football League am Samstagnachmittag. Die Winnipeg Blue Bombers, das populärste Sportteam der Stadt, traf auf das beste Team der Liga, die Montreal Alouettes.


Bevor ich hier nach Kanada kam, hatte ich absolut keinen Plan von American Football, aber wenn man denn erstmal die Regeln verstanden hat (das hat mich einige Wochen gekostet) ist es ein wirklich interessanter Sport, der zu Unrecht in Europa nahezu keine Präsenz hat.

Die in Blau und Gold gekleideten Blue Bombers zeigten ein Superspiel, erlaubten nur 2 gegnerische Touchdowns und gewannen am Ende verdient 41:24.



Sportevents in Nordamerika sind ganz anders als in Europa, vor allem die Fans sind bunter, verrückter und...ähm... betrunkener.


Den Schlusspunkt in einer wirklich tollen Partie setzte Winnipeg mit einem unglaublichen 81 Yard Touchdown, zu sehen hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ympgP4R_VOk


Durch den Sieg haben die Blue Bombers gute Chancen auf einen soliden Playoff-Platz, vermutlich war das auch der Grund für die wirklich gute Stimmung im gesamten Stadion.

(hier vor dem Spiel, deswegen so leer)





Morgen am Montag geht es weiter mit dem Basketballtryout der U13 Mannschaft, die ich als assistant coach betreue, und dem schon oben angesprochenen zweiten Tag der Mädchen-Tryouts.  


Auf in eine neue Woche!

Nils

Samstag, 17. Oktober 2009

Innere Wärme



Mit einem besonderem Ereignis fing das verlängerte Thanksgiving Wochenende am Donnerstagabend an: Jawohl, der erste Schnee. Und jetzt nicht der Dithmarscher Schnee, der, wenn er sich überhaupt mal blicken lässt, Angst vor Bodenberührung hat und dementsprechend sofort wieder verschwindet. Nein, innerhalb von einer halben Stunde war alles weiß. Es fehlte eigentlich nur noch der Tannenbaum und kitschige Musik um die perfekte Weihnachtsfeier zu zelebrieren - so ein Gefühl hatte ich im Oktober noch nie...

Vor rund 3 Wochen beim campen waren es gut 30°C (Sonnenbrand gab es bei mir inklusive), doch jetzt wagt sich das Quecksilber nur noch selten über die 5-er Marke. Ungewohnt, selbst für die Kanadier, die mir alle versicherten, das weder die Wärmephase im September, noch der schnelle Temperaturumschwung inklusive Schnee Anfang Oktober an Normalität grenzen. Aber das ist kein Problem, schließlich will ich kein "normales Jahr" erleben.

Das Thanksgiving Wochenende wurde dann am Freitag mit Ausschlafen und penetrantem nicht-aufstehen verbracht. Da viele von den Boarders für Thanksgiving zu ihren Familien fuhren, blieben nur rund 15 Boarders übrig. Das gesamte Wochenende gestalte sich deshalb sehr ruhig und gemütlich.

Am Samstag wurde es dann interessant.
Da in vielen Großstädten Nordamerikas die Obdachlosen-, Arbeitslosen- und Geringstverdienerzahlen ziemlich hoch sind, entschieden wir uns, in der "Siloam Mission" in der Innenstadt Winnipegs zu helfen. Diese Organisation hat nahe Chinatowns ein großes Gebäude, wo jeder der möchte, drei Mahlzeiten pro Tag bekommt und ein Bett zum Schlafen.
Schon vom weitem konnte man im Auto die Schlange sehen, die sich vor dem Haupteingang bildete. Mit einem komischen Gefühl im Wagen ging es an der Schlange vorbei, doch dieses Gefühl wich schnell, als uns freundliche Gesichter entgegenblickten. Man spürte das sie sich über jeden aushelfenden Freiwilligen freuen.

Die Schicht in der Mission begann mit einem Rundgang durch das Gebäude. Dort erfuhren wir z.B., das 90% der Leute, die Hilfe in Anspruch nehmen, Männer sind.
Besonders unter die Haut ging mir die Besichtigung der Schlafsäle, rund 200 Betten standen dich an dicht, die Vorstellung, jeden Abend die Betten und deren Belegung zu organisieren flößte Respekt ein.
Man merkte, dass es der Organisation zwar nicht schlecht ging, aber das Geld für Beschäftigte fehlt dann doch, darum sind die Freiwilligen so wichtig, natürlich besonders für die Leute, die draußen in der Kälte in der Schlange standen und so langsam ins Gebäude und in die Essenshalle eingelassen wurden.

Nach der Führung ging es dann in große Küche, um das Frühstück vorzubereiten.
Ein paar Minuten später gingen auch schon die Rolladen hoch, und das Essen wurde von uns an etliche, hungrige Mäuler verteilt.

Bilder habe ich hier keine gemacht, was verständlich ist, denke ich. Bei Interesse hilft folgender Link: http://www.siloam.ca/



Den darauffolgenden Tag, der offizielle Thanksgiving-Feiertag, wurde mit der Lieblingsbeschäftigung Nordamerikas verbracht. Ganz klar: Essen. Von einem Lunch bei Subways bis zu dem Dinner im Baseballstadion, indem aus irgendeinem, mir nicht ersichtlichem Grund ein chinesisches Restaurant integriert wurde.


Dort gab es erneut so leckere asiatische Köstlichkeiten, das jegliche Beschreibung unwürdig erscheint. Auf Deutsch - es war einfach verdammt lecker. Warum habe ich chinesisches Essen erst jetzt für mich entdeckt? Man könnte glatt sagen, ich habe 19 3/4 Jahre meines Lebens quasi verschwendet. Ich glaube, ich muss einiges aufholen.
Und dazu hat mit Stäbchen Essen einfach nur Stil, man "schaufelt" das Essen nicht gen Magen, sondern pickt mit (in der Theorie) gestochen scharfer Präzision kleine "Essensfetzen" heraus. Wenn man es denn kann, sieht das nun wirklich gut aus.
Die nächste Pizza wird von mir mit Stäbchen bearbeitet...

Nach der kulinarischen Luxusreise ging es für ein Eis zu DQ (einer weiteren Fastfoodkette).
Das Objekt der Begierde war mit dem Oreo-Eisbecher schnell ausgemacht; ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Generell gibt es hier an jeder Ecke mindestens ein Fast-Food-Restaurant. Begnügt sich Deutschland mit einer handvoll verschiedenen Franchises, sprießen sie hier aus dem Boden wie gedopte Pilze. Alle heißen anders, aber alle verkaufen im Prinzip das gleiche zum gleichen Preis.
Man könnte also ohne Probleme kugelrund werden, würde man es drauf anlegen. Doch da für den Rückflug im Sommer nächsten Jahres nur ein Sitzplatz gebucht wurde, muss diese Option wohl gestrichen werden.

Am Montag Abend gab es (ja auch dieser Paragraph handelt vom Essen) endlich den ersehnten Truthahn, das Thanksgiving Essen schlechthin. Fazit: Nicht schlecht, aber nicht annähernd so gut wie das Essen am Tag zuvor.
Lecker war aber definitiv die Kürbis-Torte, die es traditionell dazu gibt.





Die Woche nach Thanksgiving war dann wieder normal, fast ohne nennenswerte Besonderheiten.

Im Hauspokal hat meine Hamber-Mannschaft die Führung ein wenig ausgebaut.
Heute mittag war in der Mittelstufe (6. - 8. Klasse) das Finale im Indoor-Fußball der Häuser zwischen Waudby(Blau) und Hamber(Grün), was Hamber eindeutig mit 9:2 gewann. Der Sieger darf nächste Woche gegen uns Lehrer spielen. Da freu ich mich schon drauf. Meine Kollegen erwarten von mir extrem viel, schließlich bin ich Deutscher "und Fußball habe ich im Blut". Aha, nun gut. Das ist natürlich alles nur Spaß und Teil der internen Lehrer-Sticheleien, an denen ich immer mehr teilhabe. In meinen ersten Tagen war es noch schwer auf eine spaßige Konfrontation/und oder sarkastische Äußerungen gelungen zu reagieren, das fällt mir aber immer leichter und bin nun vorne mit dabei.
Am Montag fangen die Basketball-Tryouts für die Schulmannschaft an. Mitspielen darf ich zwar leider nicht, aber jedes Jahr gibt es ein großes Showmatch zwischen eben jener Schulmannschaft und einer Lehrerauswahl, auf das ich mich jetzt schon freue.


So long...

euer Nils

Montag, 5. Oktober 2009

Ein gutes Gefühl

Nach dem die Seite blogspot.com in den letzten Tage nicht verfuegbar war, kann ich nun endlich meinen Blog fortsetzen und über die vergangene Woche berichten, denn es ist eine Menge passiert.


© Barry Panas 2009

War der Montag noch als "business as usual" zu verzeichnen, stach der Dienstag aus dieser Kategorie deutlich heraus. Auf dem Plan stand der jährliche Terry Fox Run, ein Lauf zu Ehren des gleichnamigen Winnipeger Leichathleten und Aktivisten. Terry verlor in seinem Leben ein Bein und hatte dazu noch Krebs. Angespornt durch sein Schicksal begann er den "marathon of hope", einen Lauf durch Kanada von Quebec nach Vancouver, von Küste zu Küste. Gut 5000 Kilometer, so jedenfalls sein Plan.
Mit einer Prothese am rechten Bein ausgestatt lief er Tag für Tag, Nacht für Nacht, bis nach Thunder Bay, wo er seinem Krebs schlussendlich erlag. Ihm zu Ehren wird im ganzen Kanada einmal im Jahr symbolisch sein Lauf weitergeführt. Auch über die Grenzen des Landes ist die Geschichte des bewundernswerten Mannes gedrungen, Terry Fox Läufe gibt es mittlerweile in 58 Ländern. Mehr Infos zu T.Fox: http://www.terryfox.org/Foundation/

Die vier Häuser der Schule (Hamber, [Grün], Waudby [Blau], Young [Gelb] und Richardson [Rot] ) konkurrierten um Hauspunkte. Mein Haus (Hamber) gewann und liegt somit in Führung in der Gesamtwertung um den Hauspokal.


Nächster Tag, nächste Besonderheit:
Am Mittwoch war "Jersey-Day". Alle Schulkinder und Lehrer konnten die Trikots ihrer Lieblingsmannschaften- und Spieler tragen. Da es nun mal Kanada ist, war (Eis-)Hockey mit vielleicht 85% klar überlegen. Das bunte Treiben auf den Schulfluren war wirklich ein anderes als in den sonstigen Tagen, wo alle Schüler in Uniform nun mal gleich aussehen.


Am Freitag Abend ging es für mich und ein paar andere Boarder ins Kino. Eigentlich war der Plan "Zombieland" zu gucken, der Film war aber ausverkauft, so verschlug es uns in "Surrogates" mit Bruce Willis.
Fazit: Nett, ein Mix aus Matrix und I Robot, kommt aber an beide nicht ganz ran. In Deutschland ist der Film erst Ende Januar im Kino. Einmal angucken lohnt sich, was mich allerdings gestört hat, war die vorhersehbare Story, macht euch am besten im Januar selbst ein Bild. Der Trailer jedenfalls ist wirklich gut: http://www.youtube.com/watch?v=jwTJ7mCcFoY


Der Samstag war ganz klar das Highlight der gesamten Woche.
Es ging nach China Town, um dort Essen zu gehen.


Das Restaurant war wirklich groß und die Spezialitäten, die es gab, waren unglaublich lecker, so gutes chinesisches Essen hatte ich wirklich noch nie.
Zusätzlich habe ich endlich gelernt mit Stäbchen zu essen, so schwierig ist es gar nicht, die aisiatischen Boarders haben es mir in Windeseile beibringen können.


Danach ging es noch in einen chinesischen Supermarkt, wo ich Lycheesaft (super!), Zuckerrohrsaft (nie wieder!) und chinesisches Red Bull (so wie immer) eindeckte.


Generell hat sich mein Wochenarbeitsplan verändert. Wurde ich vorher nur im Mittelstufencomputerraum eingesetzt, assistiere ich seit letzter Woche auch im Kunstraum und vor allem im Sportunterricht, wo ich nun jede Stufe von 6 bis 12 unterrichte. Es ist schön zu sehen, das meine Arbeit bisher gewürdigt wurde und das ich jetzt deutlich mehr Verantwortung übertragen bekomme. Habe ich mich in den letzten Wochen ein bisschen untergefordert gefühlt, werde ich jetzt wirklich gebraucht und ich bin wirklich beschäftigt. All das sorgt bei der Arbeit vor allem für eines: Ein gutes Gefühl.



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Heute ist Montag und diesen morgen ist das erste, heiß ersehnte Paket aus Deutschland angekommen.
Noch nie habe ich mich über Nutella, Gummibärchen und vor allem Baumkuchen so gefreut.
Auch mein anderer Anzug, den ich aus Platzgründen zu Hause gelassen hatte, so wie ein paar Krawatten und ein weiteres Paar Anzugschuhe habe ich mit Freude empfangen.
 Ich bin also gut gerüstet für die kommende Arbeitswoche, die durch das Thanksgiving Wochenende verkürzt ist.
Am Wochenende geht es wieder in die Innenstadt, dort werden wir Armen und Obdachlosen helfen, Essen austeilen, etc.

Das alles gibt's aber natürlich erst im nächsten Update.

Euer Nils

Samstag, 26. September 2009

Alte Bekannte

Howdy Folks!


Knapp zweieinhalb Wochen hier und schon der dritte trip vorbei.
Wie im letzten Update angekündigt ging es wieder ins Winkler Bible Camp zum campen. Für die Leute, die dort arbeiten, bin ich quasi ein alter Bekannter.
Zusammen mit 4 Lehrern, 2 Zwölftklässlerinnen und dem gesamten 6ten Jahrgang verbrachte ich drei schöne Tage bei fast schon zu gutem Wetter.
Wer hätte gedacht, das in Kanada im späten September 30°C sind, sogar einen Sonnenbrand habe ich bekommen. Noch nie war mir ein Sonnenbrand so egal.
Die insgesamt 71 Kiddies wurden auf 7 Hütten aufgeteilt und jeder Camleader (also auch ich) bekam eine davon, für die man verantwortlich war.
Das Programm des trips unterschied sich nicht wesentlich von dem vorletzter Woche; Kanus, Reiten, Bogenschießen und Hindernissparkour waren auch diesmal dabei.
Doch natürlich ist es etwas ganz anderes, denn 11- und 12-jährige sind halt nicht so drauf wie die 16- oder 17-jährigen Boarders.


Zusätzlich ging es per Bus nach Morden, der nächstgelegenen (Klein-)Stadt. Dort wurde das Canada Fossil Discovery Centre besucht. Für die Sechstklässler war das sichtlich aufregend, vor allem die Begegnung mit "Bruce" einem 15m langen Mosasaurus.



Jeden Abend, wenn in der eigenen Hütte das Licht aus und Ruhe eingekehrt ist, trafen sich die 7 Campleader zum täglichen Nachtmeeting, was aus Keksen und Getränken bestand.

Während der 3 Tage campen habe ich hunderte Fotos gemacht, die a) in eine Slideshow umgewandelt werden, und b) für das Yearbook der Schule gebraucht werden.

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Heute ist Samstag und ich werde gleich zum Frühstücken runter in die Mensa gehen, ich weiß noch nicht genau, was für die Boarders am Wochenende geplant ist, aber ich lasse es wissen, aber das erst im nächsten Update. 


Dienstag, 22. September 2009

Grenzenlos? Die USA und Kanada




(c) diepresse.com



Um ein Land reicher auf meiner "besuchte Länder"-Karte werde ich nun vom letzten Wochenende berichten. Minneapolis stand für zweieinhalb Tage auf dem Programm der Boarders, das durfte ich natürlich nicht verpassen und so ging es letzten Freitag um 5 Uhr nachts mit dem Reisebus gen Süden. Nach gut 2 Stunden Fahrt erreichten wir die amerikanische Grenze, da wurde es interessant. Alle mussten aussteigen und wurden ins Kontrollgebäude geladen. Von den bewaffneten Grenzbeamten wurden Reisepass, etc. durchgeschaut, als EU-Bürger dauerte das bei mir nur ein paar Sekunden, trotzdem wurde ich in dieser kurzen Zeit zwei mal gefragt ob mein Reisepass denn gültig sei, obwohl man auf diesem dick und fett das Abalufdatum 2014 lesen konnte; mein ansonsten so vorlautes Mundwerk habe ich mir diesmal erspart...
Die Grenze passiert ging es weiter bis nach Fargo, wo wir einen Zwischenstopp einlegten und uns mit dem besten, was die Amerikanische Kochkunst hervorbringen kann (was kann das nur sein...) eindeckten.




Später erreichten wir nach fast insgesamt 8 Stunden Fahrt unser Ziel Minneapolis. Doch etwa nicht ins Hotel, nein, der Reisebus stoppte direkt vor der Mall of America, der zweitgrößten und bestbesuchtesten Mall der Welt. Sehr beeindruckend, aber viel zu groß um sich in einem halben Tag einen Überblick zu verschaffen.
Interessant: Nach 16:00 Uhr dürfen sich Personen unter 16 Jahren nicht allein in der MoA aufhalten. Sie müssen bei einem Begleiter sein, der volljährig, also hier mindestens 21 ist. Wird man als z.B. 15 jähriger allein in der Mall erwischt, kommt man in eine "Auffangzelle", wo man dann (irgendwann) abgeholt wird.


Mich als Achterbahnjunkie reizt die Mall aus einem besonderem Grund.: Nickelodeon Universe, einem Freizeitpark mitten im Einkaufszentrum mit 5 Achterbahen, Wildwasserbahn, Minigolf und und und.
Ich könnte euch jetzt mir physikalischen Besonderheiten der Bahnen langweilen, doch das erspar ich mir an dieser Stelle.


Nachdem mein Adrenalinrausch gestillt war, ging es mit den Boarders zurück in den Bus und zu unserem Hotel, welchres nur rund 150m weit weg war. Ich bekam mein eigenes Zimmer, mit großen Fernseher, und einem schönen Ausblick auf die MoA. Im Hotel integriert war ein Wasserpark, den man kostenlos benutzen konnte.


Am nächsten Morgen ging es zum offiziellen Hauptgrund der Tour, dem Renaissance Fest.


Auf einem großen Gelände südwestlich von Minneapolis wird jedes Jahr die Zeitmaschine angeworfen und jeden Besucher ins Jahr 1400 befördert. Ein komplettes Dorf wurde mittelaltertauglich hergestellt und bietet eine schöne Kulisse. Viele Schausteller waren verkleidet und erzeugten eine schöne, authentische Atmosphäre. Dagegen ist der Heider Marktfrieden ein Kindergeburtstag, wenn überhaupt.


Dazu gab es viele Bühnen, auf denen Gaukler, Feuerspucker und andere skurrile Gestalten ihr Können bewiesen.





Später am Tag ging es zum nächsten Touhaltepunkt und meinem persönlichen Hauptgrund mitzukommen: Valleyfair, ein (wer hätte es gedacht?) Freizeitpark, der größte in ganz Minnesota.


Dort hatten wir zwar nur zweieinhalb Stunden Zeit, um alle 8 Achterbahnen mitzunehmen, aber das wurde dank geringer Wartezeiten geschafft.



Wieder im Bus ging es direkt zurück in Richtung Kanada. Wieder wurde in Fargo gestoppt, und das Restaurant zur goldenen Möwe (McDonalds, natürlich!) ausgetestet. Die Cheeseburger schmecken gleich, nur die Chickenburger schmecken hier besser, aber das nur am Rande.

Wieder an der Grenze angekommen, mussten wir diesmal nicht aussteigen. Eine Grenzbeamtin ging durch den Bus und checkte abermals den Reisepass, es ging aber wesentlich schneller als bei den Amis auf der anderen Seite.




Nach zwei Tagen normaler Arbeit geht es schon morgen zum nächsten Trip. Auf dem Plan steht erneut das Winkler Bible Camp, diesmal aber mit dem 6ten Jahrgang. Bin gespannt und werde natürlich berichten, wenn ich am Wochenende zurückkomme.